Sonntag, 17. Oktober 2021

Traildorado - 24h Trailrunning -Festival

24h Laufen? Wie kann das Spaß machen? Wie bereitet man sich auf sowas vor? 

Also Vorbereitung hatte ich keine... keine Läufe mit wirklichen Höhenmetern, noch lange Läufe...  Bis zu dem Traildorado-Wochenende bin ich maximal 21,1km gelaufen, also Halbmarathon. Dazu hab ich es 3 Wochen vor dem Event etwas übertrieben mit dem Radln.. 241km waren doch zu viel für meine Tibialis Posterior Sehne... aber dank meinem Physio und einem Besuch beim Orthopäden war ich halbwegs fit für den Traildorado. Oder sollte ich meinen.. mein Kopf war es... die Sehne hab ich in Runde 1 schon bisschen gespürt. Aber solang es nicht schlimmer wurde hatte ich das Go vom Doc :-)

Zum Traildorado- dem Lauf-Event selbst - man läuft 4,1km lange Runden mit 130 Höhenmeter je Runde und hat 24h Zeit und kann in den 24h Laufen, Essen, Schlafen, Tratschen, Spaß haben!

 Ich hatte mir am Vorabend bei der Startnummern-Abholung das Ziel gesetzt 13 Runden zu laufen/ gehen/ wandern/ spazieren. Startschuss war um 12:03 und die erste Runde liefen alle 300 Teilnehmer gemeinsam. Am Start spürt man schon, dass es ein Event von Läufern für Läufer ist. Die Stimmung ist bei jedem/jeder einzelnen LäuferIn und auch bei allen HelferInnen wirklich gut. Es macht irre Spaß und man kommt super schnell ins Gepräch. Nachdem die erste Runde geschafft war bin ich noch 2 weitere gelaufen und dann gabs mal einen Abstecher zum Buffet. Dort gab es verschiedenste Snacks (süß, salzig, vegan, pikant,...) und eine große Auswahl an Getränken. Wirklich top!

Gestärkt ging es dann noch einige Runden weiter bis um 18Uhr die Pasta-Party am Plan war. Richtig feine Pasta oder war es doch der Hunger? Auf jeden Fall hats geschmeckt & danach bin ich noch eine Runde gewandert bevor ich das kurze T-Shirt und die kurze Hose umgezogen habe. Zuerst mal duschen und lange Sachen anziehen.. und ganz wichtig - die Stirnlampe mitnehmen. Nach meinem Wellness-Stopp ging es - zum ersten Mal - in der Dunkelheit auf die Strecke. Meine Sorge, dass man alleine dann im Wald unterwegs war, war wirklich unbegründet. Man hatte das Gefühl, dass der eine oder die andere Läuferin/ WanderIn unterwegs war. Das gab Sicherheit & man hatte immer jemanden zum kurz quatschen. Schön war auch, dass wenn man auf die Seite ging, weil jemand schnellerer vorbei wollte, ein Danke zu hören bekam. Das ist echt nicht selbstverständlich, weil auch hier muss man sich bei den Anstiegen alle Kräfte gut einteilen ;-) Nach einigen Runden "allein" durch die Nacht hab ich einen Stopp am Buffet gemacht und mir einen Tee gegönnt. In dieser Nacht war Tee mit Zucker wirklich eines meiner Lieblingsgetränke. Auf jeden Fall hab ich dann einen Läufer aus Hamburg fürs Spazieren begeistern können und so sind wir meine letzten beiden Runden (12.+13.) gemeinsam gewandert/ spaziert. Kurz vor dem Bergfest (um Mitternacht) waren wir wieder am Lagerfeuer bzw. beim Buffet. Ich hab dann beschlossen, dass ich mal ins Bettchen geh und er ist die Nacht durchgelaufen. Nach einer heißen Dusche ging es dann um kurz nach Mitternacht für mich ins Bett. Um 7Uhr hat mich mein Wecker aus dem Bett gezwungen.. dann gab es mal in der Jugendherberge Frühstück. Nach 3 Kaffee um kurz nach 8 bin ich dann noch für 3 Spazierrunden auf die Strecke. Bestes Herbstwetter genießen und jeden anfeuern, der am Vormittag - entweder noch immer - oder schon wieder am Laufen war. Für mich war Laufen am Sonntag keine Option mehr - meine Beine waren durch & ich war mehr als happy mit meinen knapp 66km & rd. 2100 Höhenmetern!

Fazit: Sehr viele tolle Leute kennengelernt, richtig Spaß gehabt & diese Veranstaltung sieht mich sicher wieder! Was ich sonst gelernt habe? Man geht die Anstiege und spart somit irre viel Kraft & Energie! Es ist sehr viel Kopfsache & es zahlt sich aus, wenn man stur ist.